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Y - Chorea Huntington

Heute in der großen Dienstbesprechung kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich war hin- und hergerissen zwischen "aufbrausen und wüst schimpfen" und "resigniert lachen und abwinken".
Über meinem Schreibtisch habe ich mittlerweile eine Karte hängen auf der steht: "Bevor ich mich jetzt aufrege, ist es mir lieber egal". Daran bemühe ich mich zu halten.
Wir sollen jemanden aus der Forensik übernehmen. Langzeitbeurlaubt nach 12 Jahren.
Ein Exhibitionist.
Die Leitung des Wohnheims, in welchem wir den unterbringen wollen hat *Angst* vor ihm, denn sie findet, einen Delinquenten der mit sexueller Gewalt zu tun hat möchten sie nicht im Heim haben.
Exhibitionismus als beunruhigende Form der sexuellen Gewalt zu bewerten ist m.E. recht fragwürdig, wenn man den Gewaltbegriff nicht bereit ist sehr, sehr weit auszudehnen.
Das ist aber gar nicht der Punkt.
Einer meiner Klienten, der in eben diesem Wohnheim zwei Jahre untergebracht war und mittlerweile in eine eigene Wohnung "ausgewildert" wurde kam aus der Forensik. Er ist paranoid Schizophren und hat vor 10 Jahren eines Nachts das Mietshaus in welchem er damals lebte angezündet, weil es ihm "die Stimmen" befohlen hatten.
Mit dem hatte die Leitung des Wohnheims keine Probleme ihn aufzunehmen.
Dabei wäre dieser Mensch ein deutlich größeres Gefahrenpotential gewesen; so in Anbetracht seines Deliktes.
Der Brandstifter war ok....
Ein Exhibitionist ist nicht ok. Im Ernst?

Ganz klar, eine Attacke "aus dem Nichts" auf einen Polizisten (oder egal wen) geht natürlich gar nicht. Aber im Vergleich zu Köln ist das doch Kokolores. Stundenlang Böller und Flaschen auf Beamte und hunderte von Frauen belästigt, genötigt, ausgeraubt ist nochmal eine ganz andere Dimension, welche ein entschiedenes und hartes Vorgehen ohne Widerrede gerechtfertigt hätte. Da passierte aber nicht all zu viel.
Aber ein Polizist in Berlin angegriffen und 5 Hundertschaften (!) Polizei und SEK stürmen ein Haus von Linksautonomen.

Eben genau so, wie in meinem vorigen Beitrag spekuliert.
Q. E. D.

Weihnachtsfeier der Abteilung.
Weihnachtsfeiern sind sowieso eine heikle Angelegenheit. Mit dem neuen Team hatte es etwas Verheißungsvolles. Die Leute sind einfach sehr nett und tatsächlich bringe ich gerne Zeit mit den Kollegen zu.
Aber diese Feier war das absolute G-R-A-U-E-N!
Wir sind gemeinsam zu einem Konzert gegangen: eine Coverband spielt Pop- und Schlagerhits in weihnachtlichem Ambiente.
Aaaaaaaaaarrrrrrgh!
Wer meine musikalischen Präferenzen hier eruiert wird ermessen können, welchen Beitrag ich aus meiner Sicht zu Teamgeist und Gruppenkohäsion zu leisten bereit war. Aber was da aufgeführt wurde sprengt den Rahmen meiner Leidensfähigkeit und Bereitschaft.
Die Band mag ja eine "lokale Größe" sein. In der Provinz ist es vielleicht auch nicht schwer einen Saal mit 1000 Leuten zu füllen, wenn jedes der 6 Bandmitglieder im Kegel-, Schützen-, Karnevals- und Kleintierzüchterverein ist und eine große Familie hat. Zudem ist alles ein Konzertereignis, wenn ansonsten Wolfgang Petry oder Jürgen Drews die Highlights der Konzertsaison sind. Aber es gibt eine Grenze zwischen provinzieller Bemühtheit und maßloser Hybris. Alleine der Versuch der Sängerin Adele nachzusingen sollte mit Napalm bestraft werden. Aber dann "Alive and Kicking" von Simply Red und "Hymn" von Barclay James Harvest zu massakrieren ist unerträglich. Was ein Glück, dass ich um 22 Uhr gehen musste, weil mein Zug fuhr.
Unter den Blinden ist der Einäugige König und im Hinterland ist Drittklassiges besser als Nichts, aber schlecht bleibt schlecht und talentarm wird nicht zum Genius, weil nichts besseres zur Hand ist.

...eine Zuverlässigkeitsquote von über 99%!

Vielleicht sollten die Kasper von der DB mal nach Thailand fahren?
Nicht als Sex-Touristen sondern um was zu lernen?

Ich glaube, in Thailand stürmt es auch mal, dann und wann....

...oder müssen auch andere Leute laut lachen wenn sie hören, dass der Gewinneinbruch der Deutschen Bahn u.a. auf mehrere Stürme zurückzuführen ist?
Schlechtes Wetter ist also ein Grund für sinkende Einnahmen bei einem Massenverkehrsmittel? ... Nur in Deutschland?
In Frankreich, der Schweiz oder Bulgarien gibt es keine Stürme?
Und Abhilfe will man durch Personalabbau schaffen?
Dann wird es weniger Stürme in Deutschland geben?

Liebe Deutsche Bahn, ich habe zwar keine Ahnung, was genau ihr macht um immer beschissener zu werden, aber ich meine, schlechtes Wetter ist kein valides Argument der Erklärung und schon gar nicht um eure unsäglich miese Qualität zu entschuldigen.
Während der zwei Jahre in denen ich täglich von A (dt. Großstad) nach B(dt. noch größere Großstadt) gependelt bin, gab es verhältnismäßig wenige welterschütternde Mega-Orkane, tagelange Monster-Blizzards oder sibirische Kälteperioden. Trotzdem habe ich regelmäßig an 3 von 5 Arbeitstagen anstatt der 1,25 Stunden laut Fahrplan 2 oder mehr Stunden gebraucht. Pro Strecke.
Anfänglich habe ich mich noch aufgeregt oder gewundert, wenn auf den Displays am Gleis erst "15 Minuten Verspätung", dann "30 Minuten Verspätung" und schließlich "Zug fällt aus" angezeigt wurde. Nach ein paar Monaten war ich dann froh, wenn ich überhaupt irgendwie Anschlüsse erwischte, die mich ans Ziel brachten.
Wenn ich längere Strecken im Fernverkehr zurücklegen muss - was ich verzweifelt versuche zu vermeiden - plane ich schon lange nicht mehr mit knappen Anschlüssen, denn das hat schon lange nicht mehr geklappt. Irgendwo auf dem Weg von Düsseldorf nach München kommt immer eine Stunde Wartezeit (gerne in Frankfurt beim Umsteigen) dazwischen.

Und dann gibt es auch noch die bösen Mitbewerber! Schon blöd, wenn man kein absolutes Monopol mehr hat und den Leuten jeden Dreck einfach zumuten kann ohne sich darum zu scheren. Die Mentalität habt ihr bei der Bahn ja wohl noch. Aber zum Glück für potentielle Bahnkunden gibt es die bösen, bösen Fernbusse!

Von Essen nach Aschaffenburt brauche ich mit dem Fernbus ca. 5 Stunden.
Dafür habe ich während der Fahrt kostenloses W-LAN und kann zwischen 15 kostenlosen, leidlich aktuellen Filmen aus dem "Bord-Entertainment-Center" wählen. Für €17,50. Regulär.
Mit der Bahn brauche ich theoretisch 3,25 Stunden; faktisch sind es nie unter 4,5 gewesen. Für W-LAN muss ich extra zahlen und sonstige Unterhaltung wie im Flieger oder eben dem Fernbus gibt es nicht. Für Minimum €39, sofern es mir gelingt eines der heißgejagten Sparpreisangebote zu ergattern. Sonst sind es eher €59 oder auch mal €89.

Liebe Bahn, eure Erklärung, warum ihr so scheisse seid erinnert mich an den verlegenen Lausbuben, der eine Vase kaputt geworfen hat und nun versucht sich mit der total plausiblen Ausrede zu retten, dass ein plötzlicher Wind durch das Wohnzimmer gefegt ist. Das war dann auch der Sturm.....

Aha....!
Was genau soll das bezwecken?
Ohhhhh.... Das Sicherheitsgefühl verbessern.
Ja, dann.
Ich fühle mich dann sicherer, wenn mich irgendein Schwachkopf vor die Straßenbahn schubst, und sollte ich zufällig vor einem 1-Euro-Laden zu der Gruppe von Zufallsopfern gehören, die ein verwirrter, religiös verunglimpfter, aber wie immer, Einzeltäter mit seiner Kalashnikov erwischt, habe ich wenigstens den Trost, am nächsten Tag -unbekannte Quelle- auf YouTube unsterblich zu werden.

Ein wirklich brillanter Vorschlag, das mit den "mehr Überwachungskameras". Wie gut das funktioniert um Kriminalität zu senken beweist ja London, wo mehr Kameras installiert sind als im ganzen Rest von Großbritannien zusammengenommen. Und seitdem in Läden Kameras installiert sind gibt es ja auch gar keine Warendiebstähle mehr.
Danke, liebe Politiker, dass ihr euch so viel Mühe gebt das Leben immer schöner und sicherer zu machen. Da zahle ich meine Steuer gleich viel lieber.

Interessant, manche Reaktionen auf den Terroranschlag in Paris.
Provokation.
Selbst Schuld.
Mangelnde Rücksicht oder Feinfühligkeit seitens der Herausgeber.
Bla-bla-bla.....

Sicherlich ein Wunschtraum vieler Politiker, Karikaturisten den Hals für ihre Bösartigkeiten durchzuschneiden. Daher auch das dümmliche, impertinente und absurde Geschwätz, welches man nun immer wieder mal zu hören bekommt.
Es ist also in Ordnung Menschen, durch die man sich im religiösen Empfinden provoziert fühlt, abzuschlachten.
Wenn ich mich beim Afghanistan-Abenteuerurlaub durch die Burkas belästigt oder verunglimpft fühle, darf ich dann auch...?

Alleine die Frage, ob Satire darf was sie tat (nämlich reichlich wenig, wenn man westliche Maßstäbe des 21. Jh. anlegt) ist eine unglaubliche Dreistigkeit!
Darf der Papst die Schweizer Garde losschicken und Walter Moers die Eier abschneiden lassen, weil er eine zum brüllen lustige Interpretation der Weihnachtsgeschichte gemalt hat?
Ein Buch von Rushdie (erinnert sich da überhaupt noch jemand daran?) oder ein paar dänische Federstriche, und Mord und Attentat sind provozierte, überzogene aber irgendwie verständliche Reaktionen?
Ich glaube, ich muss gleich kotzen.

Oooops...! Muss ich jetzt sterben, weil ich provoziert provoziere?
Naja, im Zweifel bin ich ja selbst Schuld.
Happy Hunting.

Ganz besonders missfällt mir die Gegenwart von, oder gar der Umgang mit Leuten die riechen wie verdorbener Käse oder alte Kotze.

Was für ein beschissenes Jahr.
- Umzug
- Verlust des hochgradig stressbelasteten Arbeitsplatzes
- Trennung nach 8 Jahren Beziehung
- Schwangerschaft mit allen Implikationen, Feststellung der Nicht-Vaterschaft
- Genereller, massiver Beziehungsstress
- Arbeitslosigkeit
- Verlust eines nächsten Angehörigen
- bevorstehender neuerlicher Umzug mit der Aussicht auf den Verlust des sozialen Umfeldes auf Grund geographisch massiver Veränderung

Jedes Item für sich reicht eigentlich um eine Anpassungsstörung oder auch eine PTSD zu generieren.
Aktuell habe ich die Schnauze echt so voll, ich finde keine Worte um es zu beschreiben.
Ob wohl noch was kommt? Wenn ja, was denn bitte?!

Am 22.11., zwei Tage vor seinem 58. Geburtstag, ist mein Onkel an den Folgen eines Herzanfalls verstorben.

Schade irgendwie. Er hat meinen Musikgeschmack mit geprägt, war entscheidend mit dafür verantwortlich, dass ich heute exzellent Englisch beherrsche.
Früher, als kleiner Junge habe ich ihn bewundert. Später dann nur noch bemitleidet, weil er in vielen Punkten ein echter Versager war, oder unerträglich schwülstig und voll unangebrachtem Pathos.
Und trotzdem war er einst wichtig und ich habe ihm einiges zu verdanken.
Nun ist's vorbei.
Er wurde in Vaihingen anonym beigesetzt.

Warum ich erst heute davon erfahre?
Weil seine Exfrau eine verblödete Schlampe ist und seine Tochter eine hirnlose Amöbe?
Weil das eine typisch schwäbische Posse als Erzählung ist?
Am 23. wurde er tot in seiner Wohnung gefunden.
Am 27.11. wurde er beigesetzt. Anonym. Weil dies am billigsten war.
Seine von je her nicht mit Intelligenz geschlagene Ex-Frau Nr. 2 und, nachdem die Umwelt den Menschen in weiten Teilen formt, grenzdebile Tochter Nr. 2 haben niemanden informiert. Keinem Bescheid gegeben. Entweder wirklich einfach nur völlig verblödete, selbst instinktlose, plumpe, dümmliche Einfalt, oder aber Bauernschläue, um den sozialen Druck zu vermeiden, eine leidlich ordentliche Beerdigung zu organisieren. Und die Möglichkeit, durch das Verweigern einer leidlich würdevollen Bestattung ein letztes Mal Geringschätzung zu manifestieren.
Aber, genau dies wäre vermutlich zu viel unterstellt bei einer Person die beim Anblick des Schildes "KZ-Gedenkstätte" einst sagte: "...jetzt gugg amole, a gedengschtätte füa Audoos. Wozu soll au dähs guad soi?"
Am 27. hat seine Tochter dann W., seinen besten Freund angerufen um ihm meine Nummer aus dem Handy meines Onkels zu geben, damit er mich anrufen kann.
"Damit i dia au mol b'scheid gäbä koh..." wie es die sprachlegasthenischen Schwabenbunken zu grunzen pflegen.
Er hat mir seit 30.11 keine SMS schicken können und wenigstens schreiben, dass ich dringend zurück rufen soll. "Des koscht ja au a Gelt...".
Statt dessen ruft er tagelang an, ohne Sprachnachricht (würde ja dann auch kosten!), und wartet darauf, dass ich zurückrufe.
Ich wollte, dass er mir die Telefonnummer der offenkundig geistig minderbemittelten Tochter meines Onkels per SMS schickt.
"...mach i liaba per Mail. Koscht dann nix..."
Ist aber jetzt auch egal.

Farewell.

 

twoday.net AGB

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