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Z_HirnAmputiert
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Z_HirnAmputiert

Der Generalstaatsanwalt ist entlassen.
Es lebe der Generalstaatsanwalt!

Wieso nur musste er gehen? Ein Bauernopfer.
Ein auf Rechter aufrechter Kämpfer für Ordnung und innere Sicherheit. Wie bereits erwähnt, für die äußere Sicherheit ist er nicht zuständig. Aber für die zersetzenden und störenden Elemente im Inneren schon. Journalisten? Pah! Pöbel und Gesocks.
Der gute Mann hat nur versucht zu verhindern, dass Informationen, die das dumme Volk nach Ansicht der Führung ohnehin nicht zu wissen braucht und deswegen Geh-Heim! geheim sind, in Umlauf kommen.
Was hat er nur falsch gemacht?
Erstens mal: total überreagiert. Zugegeben, ein paar Interessierte gurken schon durch die Gefilde. Der größte Teil der 80 Millionen Menschen zählenden Biomasse in Deutschland wäre aber durchaus damit zufrieden Pommes rot-weiß und 100 kaum von einander unterscheidbare Kabelkanäle zu haben.
Gelegentlich mal ein paar blanke Titten oder einen hübschen Skandal.
Hätte der gute Range einfach mal die Klappe gehalten wäre das nie ein Skandal geworden und damit hätte es nur die Interessiert die es sowieso irgendwie wissen wollen.
Jetzt kommt das Thema zwischen Bierwerbung und Hartz IV-TV als News-Flash.
Von PR oder Vermeidung von schlechter PR keinen blassen Dunst. Setzen, sechs.
Zweitens: Schmollen. Wenn es dann zur Sache geht in der Öffentlichkeit rumheulen und mit dem Finger auf Leute zeigen die mächtiger sind als man selbst, während man sowieso schon als Dödel dasteht; ganz schlecht.
Peinlich. Quod erat demonstrandum: Generalstaatsanwaltsjob und grundsätzliche Sozialkompetenz sind nicht zwingend miteinander verknüpft.

Aber ansonsten hat er eigentlich gar nicht so daneben gelegen, der Herr.
Jetzt mal ehrlich: wo kämen wir denn hin, wenn irgendwelche dahergelaufenen Journalisten ständig Geheimnisse herausposaunen würden?!
Geheimnisse sind deswegen geheim, weil sie nur ein ausgewählter Kreis von Eingeweihten kennen soll. Das hat schon seine Gründe. Und dann wird das publik gemacht! Sauerei.
Man stelle sich vor, sowas wie die Watergate-Affäre, Filbingers Nazi-Richtertum, die Bestechungsskandale der Regierung Kohl und tausend andere Unannehmlichkeiten würden ständig der Öffentlichkeit verraten und breitgetreten werden! Selbst hartgesottene unpolitische Couch-Potatoes kämen sich vielleicht irgendwann ziemlich verarscht vor und würden staatsbürgerlich interessiert oder gar aktiv werden.
Wer braucht sowas?
Gelegentlich kommt halt mal was raus, weil Enthüllungsjournalisten zu hartnäckig sind. Das kann man dann aussitzen. Kohl hat das vorgelebt.
Manchmal ist auch ne richtige Sauerei dabei so wie die Tuskegee-Syphilis-Studie. Da ist dann plötzlich nicht mehr länger geheim, dass das amerikanische Gesundhetsministerium von 1932 bis 1972 Syphilis-Experimente mit der schwarzen Bevölkerung in einer Region in Alabama gemacht hat. Natürlich ist das geheim! Sollte es auch bleiben! Man stelle sich vor was los wäre, wenn herauskäme was aktuell gerade so geheim ist.
Nicht nur in den USA. Wen kümmert schon das Land des unbegrenzten Lauschangriffs? Aber, selbst der langweilige, spießige, öde, dröge deutsche Michel hat so seine Geheimnisse.
Der Generalstaatsanwalt wollte nur verhindern, dass die Journalisten zu forsch und die Bevölkerung zu unruhig wird. Eigentlich hätte man ihn nicht entlassen sondern befördern sollen. Möglichst weit weg wäre eine gute Idee, denke ich.

Nun lasst doch mal den Oberstaatsanwalt in Ruhe!
Das macht der schon richtig.
Journalisten anklagen, die im eigenen Land über mehr oder weniger zweifelhafte Praktiken des eigenen Geheimdienstes berichten, das ist schon irgendwie in Ordnung.
Das ist ja auch irgendwie sowas wie Verrat.
Immerhin verraten die Verräter, was die Geheimdienste im geheimen so anstellen.
NSA, CIA, Homeland Security und jede ande Drei-Buchstaben-Geheimorganisation aus dem Ausland, die Abgeordnete, Regierung, Wirtschaft und Forschung in Deutschland ausspionieren, machen doch nur ihren Job.
Die sollen das so!
Und, was die herausfinden bleibt ja dann auch weiterhin geheim. Also ist´s kein Verrat.
Die elenden Journalisten verpetzen ja die Machenschaften an eine - ohnehin - desinteressierte Bevölkerung und versuchen Unruhe zu stiften. Doofe Presse.
Geheimdienste spionieren und datenspähen auf Grund ihrer Bestimmung, und, auch da ist die doofe Presse und stört.
Eigentlich sollte man viel härter gegen Journalisten vorgehen. Überhaupt wäre es eine gute Massnahme, diese störende Pressefreiheit deutlich einzuschränken. Alle Schreiberlinge in ein Umerziehungslager stecken und zu informellen Mitarbeitern der Geheimdienste umdressieren.
Bei denen das nicht gelingt... naja, seit ein paar Jahren gibt es nun ein Gesetz gegen das Verschwindenlassen von Personen. Aber es gibt ja auch Gesetze zum Schutze der Privatsphäre, und da schert sich auch kein Aas drum. Also, ab in eine schöne Kiesgrube mit denen.
Also, lasst mal den Herrn Oberstaatsanwalt in Ruhe mit dem doofen Genörgel. Der weiß schon was gut ist.
Und wer weiß? Wenn ihr nicht aufhört zu stänkern seid ihr die Nächsten die Angeklagt werden. Wegen Widerstand gegen die Staasgewalt oder Behinderung von Ermittlungsarbeiten. Und zur Strafe gibt es dann Staatsbürgerkunde bis ihr alle richtig versteht, dass Freiheit eine Illusion und die NSA unsere Freunde sind.

...sind für mich ein echtes Faszinosum.

Was hören meine müden Ohren heute den ganzen Tag bei allen Nachrichten?
Mullah Mohammed Omar, Anführer der Taliban, ist gestorben.
So weit, so - zumindest für ihn - traurig.
Aber, anscheinend ist er schon vor zwei Jahren gestorben!?
Und die Taliban merken es erst jetzt?
Jetzt wählen sie einen neuen Obermacker?
Was war denn in den letzten zwei Jahren? Keiner hat gemerkt, dass der Chef tot ist?!
Gut, ich habe auch schon in Unternehmen gearbeitet, da hätte man es nicht gemerkt wenn die Führung einfach dahingeschieden wäre; vielleicht daran, dass die Mitarbeiter nicht mit hirnverbrannten Idiotien in ihrer täglichen Arbeitsroutine gestört worden wären oder nicht immer wieder mal sinnfreie Traktate mit neuer Unternehmensphilosophie auf den Schreibtischen gelandet wären. Dem Grunde nach also eher positiv.
Ist das bei den Taliban auch so?
Dass der Chef schon seit zwei Jahren mit 72 Jungfrauen in einer himmlischen Oase spielt fällt nicht auf, ausser dass es keine gelegentlichen Memos zum Thema "Richtung Mekka verbeugen bevor man den Sprengstoffgürtel zündet" mehr gibt?
Ansonsten haben alle Extremisten, Terroristen und was-weiß-der-Geier-für-Isten so vor sich hergedaddelt und sich des Lebens gefreut?
"Oooops, der Chef ist tot! Gut dass es uns die Tagesschau und der britische Geheimdienst heute gesagt haben! ..... Nein, echt? Seit zwei Jahren?! Wie schnell die Zeit vergeht, wenn man mit Ungläubige und Frauen steinigen beschäftigt ist.... tsk...tsk..."

Immer wenn ich denke die Welt kann nicht noch merkwürdiger werden, setzt das Leben noch einen drauf.

Einfach, weil ich gerade die Polizeiberichte dazu lese, eine kleine Gegenüberstellung zweier Veranstaltungen die ich besucht habe mit einer Veranstaltung, die von sogenannten "Durchschnittsbürgern" frequentiert wird....



Blackfield Festival Gelsenkirchen
3 Tage - ca. 6.000 Besucher
(Satanisten, Friedhofsschänder und Teufel in Menschengestalt)

Dank der Atmosphäre im
Amphitheater ist das Blackfield
ein familienfreundliches Festival,
das obendrein mit seiner
Spendensammlung einen [...]
Kindergarten in Magdeburg unterstützt


Böhse Onkelz - Hockenheimring
Am zweiten Konzertwochenende, an 2 Tagen ca. 150.000 Besucher
(Rocker, Schläger, Rechtsradikale und asoziales Pack)

Am Hockenheimring ist das zweite Konzertwochenende der Böhsen Onkelz weitestgehend ohne Probleme abgelaufen. Es wurden lediglich sechs Körperverletzungen, ein Diebstahl und eine Beleidigung registriert.
___ Ruhr in Love - Oberhausen
Ein Tag, ca. 48.000 Besucher
(Sozialversicherungsfachangestellte, Boutique-Verkäufer/innen, kaufmännische Sachbearbeiter/innen und andere normale Menschen)

Beeinträchtigungen im Bahnverkehr [...] weil Besucher Notbremsen betätigt haben [...] 12 Festnahmen und 400 Strafanzeigen wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz [...] 8 Anzeigen wg. Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung, Diebstahl. [...] Mehr als 50 Personen [...] wegen Alkohol, Betäubungsmitteln oder Drogen ins Krankenhaus eingeliefert... 231 Personen aus verschiedenen Gründen in den Unfallhilfestellen behandelt [...] weitere 10 Einsätze durch Berufsfeuerwehr abgewickelt...

Eigentlich sprechen die Zahlen für sich.
Wehe, wenn Lieschen Müller und Thomas Meier entfesselt.
Normale Leute machen mir manchmal wirklich Angst.

Am 24.11. hatte mein Onkel Geburtstag.
Als guter Neffe wollte ich ihm natürlich gratulieren.
Das ging leider nicht, denn sein Festnetz war dauerbesetzt.
An sein Handy ist er auch nicht gegangen.
Also habe ich ihm erstmal eine SMS geschickt. "Alles Gute zum Geburtstag..." lalala.... bla...bla... Das Übliche.
Während der folgenden Tage habe ich noch mehrmals versucht ihn anzurufen. Festnetz dauerbesetzt, Handy geht nur auf den Anrufbeantworter.
Damit war mir nicht ganz wohl und ich ahnte "Böses".
Mit den Tagen war es aber vergessen; sich über mehrere Wochen nicht zu hören oder Anrufe und SMSe mit vielen Tagen Abstand zu beantworten ist zwischen meinem Onkel und mir nichts Ungewöhnliches.

Am 30.11. hatte ich einen Anruf von einer mir unbekannten Nummer.
Keine Nachricht auf dem AB.
Sowas kümmert mich selten. Unbekannte Anrufer.
Mittlerweile habe ich seit heute den 5 Anruf dieser Nummer auf dem Display.
Bei solchen Vorfällen gebe ich die Nummer in eine Suchmaschine ein und schaue, was so eine Suche zu Tage fördert.
Einen Namen, den ich aus früheren Zeiten kenne; ein Freund meines Onkels.

Entweder hatte mein Onkel also einen Unfall, oder er hat versucht oder war erfolgreich dabei, sich das Leben zu nehmen. (Was nun auch nicht völlig überraschend wäre.... Versuche hatte er im Laufe seines theatralisch-pathetischen Lebens schon zwei oder drei gestartet...)
Nun bin ich wirklich gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

Ich war zu Besuch bei K.
Am Montag abend kommt sie etwas irritiert ins Zimmer. Sie hatte eben ihren Sohn zu Bett gebracht. K. erzählte, sie habe L. umarmt und "Gute Nacht" gesagt, und er meinte "...du riechst voll wie der Randolph"....
Das Grinsen ist mir ein wenig im Gesicht gefroren, denn ich fragte mich, ob U., der Lebensabschnittsbegleiter von K. das wohl auch so wahrnehmen würde, wenn sie sich wieder sehen.....

So schön, so zutreffend:

"...it was about love he told himself, not about a carnal need. Not about every mans desire to take someting off the top shelf. This desire ultimately destroyed a mans life."
Aus: "The Burning Room" von Michael Connelly

Wenn alles auch nur halb so einleuchtend wäre, wie es jetzt vollumfänglich verwirrend ist, wäre das Meiste kein Problem.

Theoretisch wäre es einfach: zwei Rechner, die wichtigsten Klamotten, Dokumente und Papiere in den Wagen schwarten und dann ab dafür.

Das könnte ich machen, wenn mein Leben in einen Koffer passen und ich in einem beschissenen Road-Movie leben würde.

In der Realität bereiten aber schon die 6 Computer und die mehr als 30 Laufmeter Bücher, auf die ich nicht verzichten kann oder können will, ein logistisches Problem.

"Hänge Dein Herz an nichts zu sehr, dann schmerzt es nicht so, wenn Du es verlierst."DeNiro; "Heat"

Wenn ich mich nur einmal daran halten könnte!

Die Spielbank in Baden-Baden ist eine der Schönsten in ganz Deutschland. Und ich kenne einige. Baden-Baden hat mir am Besten gefallen.
Wenn schon Titanic, dann Erster Klasse.
Eine zeitlang bin ich oft nach Baden-Baden gefahren.
Werktags.
Am Wochenende waren da zu viele Proleten. "Mal in die Spielbank schauen... hihihi.... 10 Mark verspielen.... kicher....". Billiger Anzug, dazu weiße Socken. Die Friseuse hat sich extra gestylt und zum Minirock die gute Bluse mit dem aufgestickten Bärchen aus Flitter angezogen.
Unter der Woche war kein Gedrängel, und die Klientel war eine ganz andere: echte Spieler.
Ich bin nach Baden-Baden gefahren und habe an einem Abend das verspielt, wofür andere einen Monat -oder auch länger- hart arbeiten müssen. Manchmal auch gewonnen. "Martingale pour la Roulette".
Unter´m Strich immer verloren.
Aber, je höher der Einsatz, um so mehr Adrenalin. Der Versuch das Glück zu zwingen. Das klappt nicht. Das Unglück überlisten. Solange man spielt geht das.
Die einzige Zeit, in der man noch merkt, dass man lebt. In der es überschäumende Gefühle gibt. Giftig. Aber wenigstens überhaupt.

Irgendwann -1995? Auf jeden Fall zu spät- habe ich mich auf die Sperrliste setzen lassen.

 

twoday.net AGB

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