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A_NebenSache

Wie eine Pilotstudie von Greifswalder und Berliner Wissenschaftlern ergab, ist der Spiegel des Hormons Oxytocin bei Kindern, die vor dem Eingriff mit den Klinikclowns lachen durften, um 30 Prozent höher als vorher. Das Oxytocin erhöht Studien zufolge unter anderem das Vertrauen zu Mitmenschen und kann Stress abbauen. Bei der Kontrollgruppe, die keine Interaktion mit den Clowns hatten, blieb der Wert konstant.

Ich kenne persönlich niemanden, der Clowns nicht zum kotzen findet.

Nicht erstaunlich, aber immer wieder verdrießlich ist folgendes, gelegentlich wiederkehrendes Erlebnis:

Bei dem Tabakwarenladen meines "Heimatbahnhofes" kaufe ich gelegentlich Zigaretten. Meine Marke bekomme ich nicht in jedem Laden. Der Tabakwarenladen um die Ecke bestellt die extra für mich. Der Laden im Hauptbahnhof hat die wohl einfach im Programm.
Selbst wenn ich gelegentlich in einem Laden einkaufe, erkennen mich die Leute im Laden i.d.R. recht schnell wieder.
Wenn ich im Bahnhof im Anzug den Laden betrete und mein "Guten Tag, ... eine Schachtel Davidoff Magnum, bitte. " sage, werde ich leidlich freundlich zurück gegrüßt und wenn ich bezahle, wandert auch ein 50-€-Schein ohne Argwohn in die Kasse.
Komme ich allerdings in Cargohose und Hoodie, wird es bei den Schabracken hinter der Theke schon mühsam mit dem Gruß, und auch ein 10-€-Schein wandert obligatorisch erst durch das elektronische Falschgeldg-Prüfgerät.

Am Mittwoch werde ich meine (Halb-)Schwester treffen.
Zuletzt habe ich sie vor 29 Jahren gesehen.
Damals hat sie auf einer Hohner irgend ein schäußliches Stück vorgespielt.
Seit dem hat sie einen weiten Weg zurückgelegt und ist dabei auch recht weit gekommen, die Frau Doktor, die jetzt nach einem Habil-Betreuer sucht.
Mal schauen, was sie menschlich so drauf hat.

Nach eingehender Recherche hat sich nun ergeben, dass mit meinem Onkel auch der Rang des "Vitėz" in meiner Familie ausgestorben ist.
Schade eigentlich.
Ein Ritter in einem anonymen Grab... Hat schon was sehr romantisch-bedauerliches.

Die intellektuelle Müllhalde des WWW, Wikipedia, weiß zu berichten: "[...] Durch die Abschaffung des Adels und die Parzellierung der Güter nach 1945 wurde dem ungarischen Adel die Existenzgrundlage genommen, viele Adlige blieben jedoch im Lande und emigrierten erst 1956, um ein oft kümmerliches Dasein in Deutschland oder Österreich zu fristen."

Ich kann mich noch daran erinnern, wie mein Onkel seine Schwester, meine bekloppte Mutter, nach der Beisetzung meines Großvaters aus dem Haus gejagt hat, nachdem sie sagte "Ich schäme mich dafür, dass unser Vater so arm war...".
Jetzt hätte die Gute noch viel mehr zum schämen.

Alle anziehenden Leute sind immer im Kern verdorben, darin liegt das Geheimnis ihrer sympathischen Kraft. Wenn man sich auch wünscht, tugendhaft zu bleiben stellt man eines Tages fest, dass die wirklich glücklichen Augenblicke jene gewesen sind, die man der Sünde gewidmet hat.

Oscar Wilde

Das mit S. verläuft im Sande.
Gut so, denn das wäre eine Sache, die nur so hahnebüchen sein könnte, das sie selbst für mich total abstrus wäre.
Das mit K. ... läuft nur so mäßig, denn ihre Vorstellungen und meine Ideen von bestimmten Dingen trennen zum Teil Welten.
Außerdem sind da ein oder zwei Umgebungsvariablen, die mir nicht behagen.
N. ... Das mit N. fahre ich gerade aktiv an die Wand, weil ich mit dem Double-Bind in den ich manövriert bin, nicht gut zurecht komme.
Wenn ich schon "das Böse" sein soll, dann zumindest so, dass ich nicht mehr Mühsal damit habe als unvermeidlich.
Das führt aber zu dem outcome, den sie seit Monaten versucht zu leugnen, der mir nur immer wieder ein "told you so" entlockt und mich ansonsten kaum noch berührt. Ansonsten würde ich ja nicht volle Kraft voraus Kurs darauf halten. Ich bin der Überzeugung, es geht nur noch darum, den Weg zu Ende zu gehen, damit die Sache zu einem Abschluss kommen kann.
Einzig mit B. gibt es keinerlei Reibungen; denn mit B. ist's nur und ausschließlich -auf beiden Seiten expliziert- ein bisschen spielen.

Mit sehr gemischten Gefühlen betrachte ich die Kisten in meinem "Arbeitszimmer".
450 Bücher, die ich aussortiert habe. Ausgesondert.
Ungefähr ein Drittel meines Bestandes.
Romane, Erzählungen, Belletristik. Es ist immer wieder erstaunlich, welches Gewicht Worte und Gedanken haben können.
Es kann ein Mühlstein um den Hals sein.

Die Worte von J. habe ich aus vielen Blickwinkeln betrachtet und durchdacht.
Nach dem letzten Umzug haben wir beide eine große Sehnsucht nach "Leichtigkeit" entwickelt. Schlicht, nüchtern, unverschnörkelt hat enorm an Attraktivität gewonnen. Irgendwann hat J. angefangen sich von Büchern zu trennen. Ihre Aussage war, dass sie es nicht brauchen würde, ihre Bildung und ihr Wissen mit einem vollen Bücherschrank zu demonstrieren.
Von jemandem mit klassischer humanistischer Bildung mit Latein, Englisch und Altgriechisch als Fremdsprachen eine unerwartete Aussage. Damit hat sie jedoch zweifellos recht.
In weiten Teilen mag ich mich ihrer Ansicht anschließen. Ich habe so viele Bücher herumstehen die ich einmal gelesen habe und bestimmt nicht wieder lesen werde. Den Inhalt dieser Bücher kenne ich zumindest sinngemäß. Bei manchen Büchern habe ich mir bereits vor vielen Jahren fest vorgenommen, sie noch einmal zu lesen. Ist bis heute nicht geschehen. Wird auch in Zukunft nicht geschehen. Ich kenne sie, und bevor ich meine Zeit damit zubringe etwas nochmal zu lesen, wäre diese Zeit besser verwendet Neues zu lesen. Es gibt eine Handvoll Bücher, die ich tatsächlich mehrmals gelesen habe oder immer wieder mal zur Hand nehme. Gut. Die müssen bleiben. Ebenso die Bücher, welche ich geschenkt bekam und die einen irgendwie gearteten emotionalen Wert deswegen haben. Meine Fachbücher und Nachschlagewerke müssen auch bleiben.
Aber der Rest? Weg!
Ballast, der mich beschwert und träge macht. Diese Einsicht ist nicht neu. bereits vor 8 Jahren habe ich darüber lamentiert.
Neu ist die Umsetzung der Gedanken in Tat.
Trotzdem reißt es mich fast entzwei.
Jedes Buch das ich aus dem Regal entferne erleichtert mich; befreit und "entbindet".
Andererseits, wenn ich auf meiner Couch sitze und in die Reihen mit Büchern blicke, löst das ein Gefühl von Geborgenheit aus. Es wird mir ganz warm und zufrieden. Nicht so sehr beim Anblick von "Kriminologie der Gewalt", "Kindstötung" oder "Selbstmordverhütung" als bei "Der Schatten des Windes", "Die Dunkelkammer des Damokles" oder meiner Bruno Traven-Sammlung.
Ich liebe Bücher. Sie machen ein Wohlgefühl. Ihr Anblick kann mich trösten.
Ich dokumentiere Wissen und Intellekt nicht durch die Präsentation der Relikte meiner Bildung.
Ich sehne mich nach mehr Freiraum und Leichtigkeit.
Ich liebe Bücher.
Vielleicht ist es an der Zeit, das was man liebt zurückzulassen, um seinen Sehnsüchten besser nachstreben zu können.

Die stabilste Position für einen Satelliten ist die geostationäre Umlaufbahn.
In dieser Umlaufbahn ist die Schwerkraft = der Fliehkraft.
Der Satellit rotiert dann so mit der Erde, daß er scheinbar still steht.
Der Satellit bleibt ohne Kraftaufwand oben. Die Fliehkraft ist andererseits nicht so groß, dass der Satellit die Umlaufbahn verlässt, also Fluchtgeschwindigkeit erreicht.
sputnikEine dyadische Paarbeziehung findet ihre Metapher im Begriff der geostationären Umlaufbahn.
Solange sie funktioniert.
Wenn der Satellit abgebremst wird, dann sinkt er auf immer tiefere Umlaufbahnen, bis er schließlich auf die Oberfläche stürzt.
Wird der Satellit in seiner Umlaufbahn beschleunigt oder Energie zugeführt, so dass er von der geostationären auf immer Höher gelegene Umlaufbahnen steigt, wird die Umlaufbahn immer instabiler, bis Fluchtgeschwindigkeit erreicht wird.
Das Objekt verschwindet im All.
Jeder Streit, jede Auseinandersetzung, jeder schwelende Konflikt führt der "Umlaufbahn" Energie zu, das Objekt -welches in diesem Fall ein Subjekt ist- entfernt sich.
Im günstigen Fall sinkt "es" wieder zurück auf die Geostationäre.
Andernfalls.....

Mit der letzten Aktion hast Du den Bogen endgültig überspannt.
Du hast es schon früher getan.
Wirst es weiterhin tun.
Mit der Sache von letztem Freitag hast Du weder Dir, noch mir, noch "der Sache" einen Gefallen getan.
Verquere Spielchen habe ich noch nie geschätzt. Ich werde jetzt nicht damit anfangen es zu tun.

Wir haben mehr als einmal darüber geredet, dass ich bestimmte Dinge, die mir wichtig sind, nicht einfordere oder bereit bin sie "abzuringen". Sie haben da zu sein. Aus sich selbst heraus.
Ich rede nicht darüber, ich diskutiere es nicht mehr aus.
Du kannst also nicht irgendwann sagen, dass Dich meine Reaktionen überraschen oder Dich unvorbereitet träfen.

...aber die Erinnerung spukt gerade ziemlich penetrant durch meinen Kopf. Vermutlich getriggert durch irgendwas, das ich beim stöbern in den anderen WebLogs gelesen habe.....

Zu unserem "4-jährigen Jubiläum" habe ich meiner damals zukünftigen Ex-Frau -wir waren noch nicht verheiratet- einen Strauß mit 48 Baccarat-Rosen geschenkt. Für jeden Monat, den wir bis dahin zusammen waren eine Rose.
In dieser Zeit habe ich ziemlich gut verdient und Geld spielte (fast) keine Rolle. Ich brachte ihr oft Blumen mit; hatte eine Kundenkarte bei "meinem" Floristen. Die haben sich immer gefreut, wenn ich zur Tür reinkam. War für die ein gutes Geschäft; Einzugsermächtigung vom Konto - dann musste ich mich nicht um die Rechnungen kümmern und konnte ganz spontan sein.
Manchmal, einfach weil mir danach war ihr eine kleine Freude zu machen, ohne besonderen Anlass, schickte ich ihr per Blumenkurrier einen Strauß nach Hause. Nichts spektakuläres. Bloß ein Strauß Sommerblumen.
Es machte den Eindruck, als würde sie sich schon ziemlich darüber freuen. Sie hat es ganz gern ihren Freundinnen erzählt, die vor Neid fast geplatzt sind, weil deren lahmarschigen Lebensabschnittsgefährten kaum zu ´nem Geburtstag ein paar traurige Nelken vom Supermarkt beschafft haben.
An unserem 4-jährigen hat sie mir dann "gebeichtet": "Du, ich muß dir was sagen; eigentlich mag ich keine Schnittblumen..."
Na, sowas hört man doch gerne. Nach dem zweiten oder dritten Mal wäre es überhaupt kein Problem gewesen. Aber nach der langen Zeit?! Ich kam mir auch überhaupt nicht vor wie jemand, der sich vier Jahre lang zum Trottel gemacht hat.
Ich bin nachtragend, und wenn beleidigt, dann richtig. Ist ein Thema "durch", dann von Dauer.
Von dem Tag an gab es keine Blumen mehr.
Ein paar Jahre später hat sie sich dann irgendwann mal beschwert, ich würde ihr nie Blumen mitbringen.
So ein Pech aber auch.

 

twoday.net AGB

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