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Die Abteilungsbesprechung heute Vormittag hat mein Schicksal besiegelt.
Ich habe - wenn ich mich nicht sehr täusche, was ich bezweifle - ab sofort einen neuen Erzfeind gewonnen.
Genau betrachtet bin ich - ganz bäuerlich ausgedrückt - am Arsch.
Die letzten paar Wochen werden, wie für meinen Vorgänger und dessen Vorgänger, die Hölle.

Ungeplant und eher zufällig hat sich das Fiasko, über das ich aber trotzdem Schmunzeln muss und es durchaus bezeichnend und unterhaltsam finde, ergeben.

Gestern Abend hat mich der Chef daheim angerufen, weil er ein paar Informationen benötigte, die er in meinen Dateien auf dem Abteilungslaufwerk vermutete.
Ich war ein wenig irritiert und sagte ihm, er solle über den Windoof-Explorer einfach danach suchen.
Dabei stellte sich dann heraus, dass der Chef A) weder wusste was der Windows-Explorer sein soll, noch B) ihn bedienen konnte.
Also erklärte ich ihm Schritt für Schritt wie es geht. Vom Programmstart bis hin zum klicken im Dateibaum.
Als er dann unter meiner telefonischen Anleitung durch das Netzwerk durch war, stellte sich heraus, dass er keine Berechtigung hat, auf das Abteilungslaufwerk zuzugreifen.
Vor ein paar Wochen ist doch unsere Dateistruktur umgestellt worden und die Rechte der MA wurden durch die EDV neu vergeben. Entweder war es ein Versehen, oder die Jungs von der IT haben es absichtlich vergessen, um zu sehen, wann es dem größten aller Tai Pans auffällt.
Somit war dann gestern Abend klar, dass der Chef seit der Umstellung unserer Dateistruktur vor vielen Wochen noch kein einziges Mal auf das Laufwerk zugegriffen bzw. mit den Daten gearbeitet hat.

D. hat für sich daraufhin die Konsequenz gezogen - nein, nicht, sich vor einen Zug zu werfen... leider..... - dass er bestimmte Vorgänge komplett ausgedruckt vorliegen haben möchte, damit er nachschlagen kann, wenn er die Infos benötigt.
Diesen Entschluss hat er in der Abteilungsbesprechung heute verkündet.
Alle waren verblüfft und überrascht. Ich gab kontra, und irgendwann hatte ich ihn mit meinen Reden so entnervt, dass er vor allen anderen MA herausposaunte "...wie soll ich den Leuten Auskunft geben, wenn ich doch der bin, der über die Vorgänge am wenigsten Bescheid weiß?!"

Im Sprechen fiel ihm der katastrophale Ausrutscher schon auf, und als die letzte Silbe noch im Raum klang wusste ich, dass ich es zu weit getrieben habe und er mich ab sofort wirklich hasst.

Unglücklicher Weise und wie zur Dokumentation seiner Unfähigkeit hat er in Folge sofort von mir abgelassen, und der Reihe nach alle anderen MA fertiggemacht.
Die einen sollten sich verteidigen, dass ihre Zahlen in der Statistik schlechter geworden sind, die anderen sollten rechtfertigen, warum ihre Zahlen besser sind als im 1. Quartal 2008! Jeder wurde in die Ecke getrieben wie zum Beweis, dass er das Sagen hat.
Und dabei war es ein Schauspiel, welches einen peinlichen Ausrutscher in eine erbärmliche und verachtenswerte Vorstellung von menschlicher und fachlicher Inkompetenz verwandelte.

Das war allen klar. Auch D. Aber, manchmal kann eben keiner aus seiner Haut heraus und muss tun, was er nicht lassen kann. So wie ich ein paar Minuten zuvor.
Diese Bloßstellung vor allen Mitarbeitern wird er mir aber niemals verzeihen.
Ich darf nun wirklich gespannt sein was noch folgt.
pathologe meinte am 23. Apr, 13:37:
Typisch
deutsche Humorlosigkeit. Wuerde sich ein Englaender auf diese Weise blamieren, fiele ihm dazu noch ein trockener Satz ein, der alle zum Lachen bringt. Auf eigene Kosten. Das geht den Deutschen etwas ab. 
Randolph Carter antwortete am 24. Apr, 09:30:
Könnte sein.
Allerdings ist das nicht nur von der Nationalität ab, wenngleich Engländer vermutlich würdevoller reagiert hätten, sondern auch von einer gewissen menschlichen Größe, die sowieso nicht so weit verbreitet ist. 
Samuel B. meinte am 23. Apr, 21:13:
ich kann schlecht abschätzen, ob dich jetzt für den rest deiner zeit zum sündenbock macht. aber er hat auf alle fälle jetzt jemanden, dem er es zumindest in die schuhe schieben zu versuchen kann.
ist mir auch mal so gegangen. da hat man dann einach keinen stich mehr, selbst wenn man weiß wie es ginge, dann heißt es: sie sind eh bald weg, da lohnt sich das nicht mehr, das sollen die anderen machen
wenn es soweit kommt - dann ist das ne demuts-übung. 
Randolph Carter antwortete am 24. Apr, 09:39:
Demut ist nun aber nicht eine meiner...
...großen Stärken.

Bisher war mein Vorgänger der "Abteilungsfeind Nr. 1" der die Schuld an allem was jemals hier schief lief trägt. Der Herr S. war zwar nur zwei Jahre hier, aber Chef es hätte so drehen können, hätte man S. auch die Pestepidemien in Europa angekreidet.
Naja... vielleicht habe ich für die nächsten zwei Jahre den Ehrenplatz, bis mein Nachfolger auch den Abflug macht. 
Samuel B. antwortete am 25. Apr, 00:10:
nach meinen erfahrunen aus gesehen: ja, der ehrenplatz ist dir sicher 
Hallow meinte am 24. Apr, 08:07:
Ist doch alles halb so wild.
Den inneren Stinkefinger eben noch etwas fester und deutlicher mental vor sich hertragen und denken Götzt mich doch von Berlichingen.
Fast exakt das gleiche hat sich bei uns auch schon abgespielt.
Aber entweder kennt mich mein Chef besser oder er hat noch weniger Rückgrat, er lies mich danach in Ruhe.:-))) 
Randolph Carter antwortete am 24. Apr, 09:43:
Der Vorfall an sich ist recht erheiternd...
...nur die Konsequenzen sind schwer einzuschätzen.
Sehr viele Leute bei anderen, wesentlich größeren Institutionen bemühen sich, dem Knilch aus dem Weg zu gehen, weil er unangenehm und nachtragend ist, und sie keine Konfrontation wollen.
Er hat einen sehr langen Arm, und so das Gesicht zu verlieren ist vermutlich nicht seine Sache. 
 

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